Wie funktioniert tanken in den USA?

Die Tankanleitung für die USA - Wie bezahlen und tanken?

Eigentlich kennen wir es ja und machen es mindesten 1 mal wöchentlich: Tanken, an den zahlreich vorhandenen Tankstellen in Deutschland. Wozu also die Frage, wie das tanken in den USA funktioniert? Na das sollte doch wohl genauso wie in Deutschland funktionieren, oder nicht? Die Antwort: JEIN! Es gibt beim Tanken in den USA ein paar Kleinigkeiten zu beachten und wir weisen dich nun gern darauf hin und nennen dir die entscheidenden Unterschiede, da auch wir am Anfang ganz schön dumm da standen!

Tankstellen (Gas Station) und Benzinpreise in den USA

Tankstellen in den USA an sich unterscheiden sich vom Aussehen wohl kaum von unseren hier zu Lande. Einziger sprachlicher Unterschied den es zu beachten gilt, ist das Wort Gas Station. Auf der Suche nach einer Tankstelle solltest du daher immer Ausschau nach dieser Bezeichnung halten.

Tankstelle in den USA

Wie auch bei uns, sind die Preise an den Gas Station’s gut lesbar für Autofahrer an den Highways, Freeways und Interstates angebracht. Der Preis richtet sich jedoch nach einer Gallone und nicht nach Liter. Eine Gallone sind 3,785 Liter. Das bedeutet also, das ein Preisunterschied von etwa 10 US-Cent nicht so immense Auswirkung hat wie bei uns.

Die Benzinpreise sind zwar in den Letzten Jahren stark gestiegen, doch sind sie immer noch weitaus günstiger als bei uns. Für den durchaus verwöhnten und mobilen Amerikaner, fühlt es sich aber wie europäische Spritpreise an!

Unter folgenden Link habst du die Möglichkeit die aktuell durchschnittlichen Benzinpreise per Bundesstaat einzusehen: gasbuddy.com

Benzinsorten in den USA

Die englische Bezeichnung für Benzin in den USA ist Gas. Die USA unterscheiden folgende Sorten an Gas:

  • Regular o. Unleaded,
  • Mid-Grade o. Plus
  • Premium bzw. Supreme

US-Zapfsäule mit Benzinsorten

(Bildquelle: http://bit.ly/1JZ0gTa)

Die US-Benzinsorten könnte man grob mit unserem Normal, Super und Super Plus vergleichen. Verbleites Benzin (Leaded) findet man genauso wenig in den USA wie hier. Anders als bei uns findest du Diesel in den Staaten für PKWs eher selten, da die meisten Autos mit Benzin laufen. Diesel hatte lange Zeit den Ruf laut, schwach und dreckig zu sein! Aus diesem Grund sind Mietwagen auch fast nie mit Diesel zu bekommen. Auch wird man die in grün markierten Diesel-Säulen meist nur abseits für Trucks (LKW’s) vorfinden. Die Bezeichnung für Diesel ist in Amerika die gleiche wie bei uns: Diesel.

Solltest du dich zudem über die Oktan-Zahlenangaben 87, 88, 89, 90 und 91 an der Zapfsäule gewundert haben, so folgt hier nun die Erklärung: Die Oktanzahl bzw. dieser Wert entspricht nicht unseren europäischen ROZ Wert. In Amerika wird AON = (ROZ+MOZ) /2 angegeben. Oft wird AON mit RON bezeichnet. Das ist der Grund warum die Oktanzahl dort geringer für dieselbe Qualität ist.

Hier einfach mal die Werte im Vergleich:
Normal 91 ROZ = (91ROZ+82,5MOZ)/2 =87,75 AON
Super 95 ROZ = (95ROZ+85MOZ)/2= 90 AON
Plus 98 ROZ = (98ROZ+88MOZ)/2= 93 AON
Tatsächlich wird in den USA Regular 87, Premium 89 und Premium 91-94 RON angeboten. Kalifornien bietet höchstens 91 RON an, da dort der zusätzliche Oktanbooster aus Gründen des Umweltschutzes verboten ist. Der geringste RON mit 85 wird in den unteren Mountain States angeboten.

Wichtig: Es ist also im Vorfeld genau zu prüfen was dein Mietwagen für eine Benzinsorte benötigt. Als Hilfestellung gilt auch hier: einfach beim Anmieten nachfragen oder kurz auf den Tankdeckel schauen. Zudem solltest du wissen auf welcher Seite der Tankdeckel sich befindet und wieviel Gallonen überhaupt in den Tank passen!? In der Regel wird ein normaler Leihwagen wohl Regular tanken und größere Fahrzeuge wie z. B. ein SUV oder VAN Plus benötigen.

Tipp: Bei Gebirgsfahrten kannst du auch deinem normalen Mietwagen ruhig mal Plus gönnen.

Bezahlen und Tanken in den USA

Bezahlen im Voraus

So nun geht es ans Eingemachte. Das Tanken ist leider nicht so ganz einfach wie bei uns: Auftanken und dann rein zur Kasse.
Gibt es an einer amerikanischen Tankstelle an der Zapfsäule keinen Kreditkartenschlitz oder wird ihre Karte nicht akzeptiert, dann heißt das, dass vorher bezahlt werden muss. Hier stellt sich natürlich zu allererst die Frage: Wieviel Gallonen brauche ich eigentlich? Ein Blick ins Handbuch kann an dieser Stelle nützlich sein, um herauszufinden wie groß der Tank eigentlich ist, um dann an Hand der Anzeige grob abschätzen zu können, wieviel man braucht. Anschließend schnell den Preis ausrechnen und an der Kasse für den Betrag vorab Gas kaufen. Zusätzlich solltest du dem Mitarbeiter natürlich noch sagen, welche Benzinsorte du benötigst und für welche Zapfsäulennummer! Der Tankstellen-Mitarbeiter schaltet dir dann die Zapfsäule frei und du musst dann ggbf. nur noch den Start-Knopf drücken (Kann zu System und Tankstelle unterschiedlich sein).
Tipp: Die deutlich einfachere Variante ist, das du einfach 50 Dollar an der Kasse hinterlegst und du dir das Restgeld nach dem Tanken zurück geben lässt.

Hinterlegung der Kreditkarte

Eine zweite und durchaus beliebte Variante ist (wenn die Kreditkarte an der Säule nicht funktioniert) die Kreditkarte vorher an der Kasse zu hinterlegen, um dann später den genauen Betrag abbuchen zu lassen. (Hier auch wieder daran denken den Mitarbeiter zu sagen, welches Benzin man braucht und für welche Zapfsäule.) Das heißt, du gibst beim Kassierer einen Betrag an für den du gerne tanken möchtest und dieser wird geblockt. Sollte der Betrag zu hoch gewesen sein, ist das überhaupt kein Problem. Nach dem Tanken wird nur der benötigte Betrag von der KK abgebucht. Zum besseren Verständnis: Du nennst 70$, diese werden geblockt, du brauchst aber doch bloß 50$ und diese werden zum Schluss auch nur abgebucht.

Aber aufgepasst: Die Hinterlegung der Kreditkarte sollte man aus Sicherheitsgründen nur bei den goßen Ketten machen. Zu gern werden Kreditkartendaten auf diese Weise gestohlen!

Full Service

Eine dritte und immer seltener zu findende Variante ist der so genannte: Full Service. Beim Full Service bekommt man den Wagen getankt, meist das Öl & Wasser sowie evtl. die Scheiben gereinigt. An dieser Stelle braucht es wahrscheinlich nicht erwähnt werden, dass hier das Benzin teurer ist. Dafür braucht man dann aber im Gegenzug auch kein extra Trinkgeld mehr geben. Diese Tanksäulen-Reihen sind i.d.R durch ein Schild gekennzeichnet (z.B. FULL SERVICE).

Mit Kreditkarte oder Debit-Karte an der Zapfsäule bezahlen

Die wohl bequemste und deutlich schnellste Bezahlalternative an einer amerikanischen Tankstelle ist das Bezahlen mit KK oder Debit-Karte direkt an der Zapfsäule. Doch wo liegt hier für Urlauber das Problem? Ganz einfach, wenn du deine deutsche Mastercard, Visa oder American Express in den Kartenschlitz schiebst, fragt das System gleich als nächstes nach deinem Zip-Code (Postleitzahl). Versuche erst gar nicht deine deutsche heimische Postleitzahl einzugeben, das System erkennt hier schnell einen Fehler. Alternativ kannst du es mit einem dir bekannten US Zip-Code versuchen, wie beispielsweise 90210. Leider funktioniert aber auch das kaum noch. Sollte das System also ein Problem melden, dann musst du wohl oder übel vorab bezahlen oder deine Kreditkarte hinterlegen. Diese schnelle Bezahlmethode ist wohl leider nur den Amerikaner selbst vergönnt bzw. Menschen mit einem US-Bankkonto und dazugehöriger Debit-Card oder Kreditkarte.

Bist du einer der glücklichen deren KK funktioniert oder du über eine amerikanische Debit-Card verfügst, dann drücke zu erst auf die Bezahlvariante an der Zapfsäule nach dem dich das System gefragt hat: Debit or Credit (Debit oder Kreditkarte)? Z. B. wähle Debit für deine Debit-Karte. Die jeweilige Karte muss nun mit dem Magnetstreifen nach links kurz in den Schlitz hineingesteckt und direkt wieder herausgezogen werden. Nun wirst du nach deinem Zip-Code gefragt und gibst deinen US Zip-Code deines US-Wohnortes an. Als nächstes sagt dir das System das du „Lift/Remove nozzle (Nimm den Zapfhahn auf)“machen sollst. Anschließend wirst du aufgefordert „Select fuel/Select grade (Wähle den Kraftstoff)“ und in den meisten Fällen wirst du wohl Regular auswählen, in dem du den dazugehörigen dicken Knopf wo Regular draufsteht, betätigst. Der nächste Schritt befindet sich im nächsten Absatz.

Tanken

Die Bezahlung ist erledigt und nun geht es ans eigentliche Auftanken.
Der Zapfhahn (nozzle) ist aufgenommen und mit einer Taste hast du die Sorte längst ausgewählt oder wurde von einem Tankstellen-Mitarbeiter ausgeführt (Abhängig von der Bezahlweise). Was könnte jetzt passieren? Antwort: Es tut sich einfach nichts! In diesem Fall ist das Geheimnis der Lever – ein Hebel dicht an der Zapfpistolenhalterung. Er muss vorab umgelegt, gezogen, gedrückt oder was auch immer werden, damit die Pumpe direkt an der Säule anspringt. Man hört es, wenn es geklappt hat! Ganz wichtig noch: nach dem Tanken muss der Lever wieder zurückgelegt werden! Dies geschieht meist aber automatisch, durch das Einhängen der Pistole. Sonst könnte ja der Nächste seelenruhig kostenlos weitertanken! Bei den moderneren Zapfsäulen, diese wirst du wohl auch am meisten auf deiner Reise antreffen (wo der Sprit aus einem Schlauch kommt und du nur die Sorte wählen musst), wird auch automatisch die Pumpe eingeschaltet.

Hinweis: Konntest du direkt mit deiner deutschen KK oder deiner amerikanischen Debit-Card an der Zapfsäule bezahlen, dann warte nach dem Tanken einen kurzen Moment noch ab, denn du erhälst zusätzlich noch eine Quittung. Sollte keine Quittung aus dem Automat kommen, musst du diese vom Kassierer (Cashier) abholen!

Das wars! Nun bist Du fertig und kannst beruhigt weiterfahren!

Wichtiger Hinweis: Behalte die Tankanzeige immer gut im Blick, die USA ist bekanntlich ein sehr weitläufiges Land und da kann es schon mal passieren, dass die nächste verfügbare Tankstelle 100 Meilen entfernt liegt! Kein Scherz!  Z. B. gibt es im gesamten Death Valley (13.628 Quadratkilometer Fläche) gerade einmal eine einzige Tankstelle: In Furnace Creek. Welche zudem auch noch mehr als nur teuer ist – Typisch Nationalparks eben.

Das Team von USA-Mietwagen.Tips wünscht Dir viel Erfolg beim nächsten Auftanken! 😉

[Bildquelle: Pixabay]

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BloggerSteffi im USA Mietwagen
Über Stefanie 33 Artikel
Mit großer Leidenschaft bereise ich seit vielen Jahren die gesamte USA & liebe es einfach Rundreisen zu planen und das Land mit den Mietwagen auf eigene Faust zu erkunden. Anderen Menschen mit meiner Erfahrung bei der Verwirklichung ihrer USA-Reiseträume zu helfen und mit Hilfe meines Magazins zu informieren, sehe ich dabei als mein persönliches Ziel an. // For my English-speaking website visitors: With a great passion, I am traveling through the U.S. for many years. I really love to plan road trips to explore this beautiful country on my own by rental car. Helping people by my personal U.S. travel experience to achieve their U.S. travel dreams that's my personal goal - So enjoy this lil'travel blog!
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